“Marder- und Leopard-Panzer in die Ukraine schicken”: Das war Klartext zum Thema “Die Ukraine und die EU” von Prof. Sönke Neitzel in seinem Videochat mit uns am 01.09.2022:

Die EU habe ihre Sicherheitspolitik an die USA ausgelagert. Man begnüge sich mit einer Rolle als „Auxiliar“ der USA und bleibe selbst militärisch schwach, was ihn an das Heilige Römische Reich und den Deutschen Bund erinnere, die beide den Herausforderungen ihrer Zeit nicht gewachsen gewesen seien. Ohne die militärische Unterstützung der USA würde die Ukraine als Staat nicht mehr existieren. Er sei pessimistisch, dass sich das in absehbarer Zukunft ändern werde. Deutschland selbst verzichte auf eine Führungsrolle und halte sich bedeckt. Was er tun würde, wenn er Bundeskanzler wäre?

Erstens mit der Rüstungsindustrie sprechen und fragen: Was könnt ihr liefern. Dann die aufgearbeiteten Marder- und Leopard-Panzer in die Ukraine schicken. Zweitens einen ‘Masterplan Munition’ erstellen lassen und den Munitionsfabriken in Deutschland sagen: Fahrt die Munitionsproduktion hoch. Drittens mit Präseident Selenskij verabreden, dass Deutschland die Patenschaft für eine Division übernimmt und diese ausrüstet.

Erschütternd die Darstellung Neitzels zur Lage der europäischen Sicherheits- und Rüstungspolitik. Aktuelles Beispiel: Das FCAS (Future Combat Air System), ein gemeinsames Kampfflugzeug-Projekt Frankreichs und Deutschlands, stehe “vor dem Aus”.

Neitzels Beschreibung der Lage Europas führt unmittelbar zu einer Frage: Sind 440 Millionen Europäerinnen und Europäer tatsächlich nicht willens und in der Lage, den Niedergang ihres Kontinents gemeinsam aufzuhalten?

Mit dem Vortrag von Sönke Neitzel schließen wir an unsere bisherigen Ukraine-Aktivitäten an.